Totale Mondfinsternis am 7. September 2025
Am Sonntag, dem 7. September 2025 findet in den Abendstunden eine totale Mondfinsternis statt, die zu großen Teilen vom deutschen Sprachraum aus beobachtet werden kann. Der Mond geht dabei bereits verfinstert auf. Totalität und anschließende partielle Phase können bei fortschreitender Dämmerung verfolgt werden, sobald der Mond aus dem Dunst über dem Horizont auftaucht.
Bei der totalen Mondfinsternis am 7. September 2025 tritt der Mond um 18:27 Uhr in den Kernschatten der Erde ein. Zu diesem Zeitpunkt steht die Sonne allerdings im gesamten deutschen Sprachraum ähnlich wie bei der totalen Mondfinsternis am 27. Juli 2018 noch über dem Horizont und der volle Mond ist noch nicht aufgegangen. Die partielle Phase zu Beginn der Finsternis, bei der nur ein Teil des Mondes abgedunkelt wird, verpassen wir daher. Um 19:31 Uhr beginnt die Totalität, bei der der Mond komplett verfinstert ist. Zu diesem Zeitpunkt ist der Mond allerdings nur in Teilen Österreichs und im äußersten Osten Deutschlands bei Görlitz bereits aufgegangen. Für den Großteil Deutschlands und die Schweiz ist die Finsternis erst nach Beginn der Totalität sichtbar, wobei sich Beobachter*innen sich umso länger gedulden müssen, je weiter westlich sie sich befinden.
In Heidelberg geht der Mond nominell erst um 19:52 Uhr auf, diese Angabe bezieht sich allerdings auf einen ebenen Horizont in Richtung Ostsüdost. In der Realität versperren zusätzlich aus der Stadt heraus nicht nur Häuser und Bäume sondern auch die Hänge des Odenwalds den Blick auf den Mond, wodurch sich der wahre Aufgangszeitpunkt nach hinten verschiebt. Hinzu kommt, dass der verfinsterte Mond aufgrund der verringerten Helligkeit unmittelbar über dem Horizont am hellen Dämmerungshimmel voraussichtlich nur mit Ferngläsern oder Teleskopen zu sehen sein wird. Bis zum Ende der Totalität um 20:53 Uhr hat er allerdings mehr genug Zeit, um höher über den Horizont zu steigen und auch für das bloße Auge sichtbar aus dem Dunst aufzutauchen. Ab dann bietet es sich an, den rötlich verfärbten Mond mit ansprechendem Vordergrundmotiv auch fotografisch einzufangen. Eine Handykamera kann dabei schon gute Dienste leisten, bei fortschreitender Dämmerung sind allerdings längere Belichtungszeiten erforderlich.

Wie stark der Mond bei dieser Finsternis verdunkelt erscheint und welchen Farbton er annimmt, wird stark von den Gegebenheiten vor Ort und dem Zeitpunkt der Beobachtung abhängen. Zusätzlich zu globalen Effekten, zum Beispiel durch Partikel von Vulkanausbrüchen oder Saharastaub in der Erdatmosphäre, beeinflussen durch landwirtschaftliche Aktivitäten aufgewirbelter Staub und Schadstoffe aus Industrie- und Autoabgasen in der Luft die Lichtdurchlässigkeit der Atmosphäre in Horizontnähe. Mögliche Farben sind ein dunkles Grau, Braun, Kupfer und ein tiefes Rot.
Nach dem Ende der Totalität kann man bei zunehmender Dunkelheit bis 21:56 Uhr können Sie dann die partielle Phase zum Ende der Finsternis verfolgen, bei der der Mond den Kernschatten der Erde wieder verlässt - ein klarer Himmel natürlich immer vorausgesetzt.
Da die Sicht auf dem Heidelberger Königstuhl in Richtung des aufgehenden Mondes durch Bäume stark eingeschränkt ist, kann das Haus der Astronomie leider keine Beobachtung der Finsternis anbieten. Wir empfehlen, zur Beobachtung der Finsternis einen Ort mit möglichst freier Horizontsicht in der Rheinebene westlich von Heidelberg aufzusuchen.
Mondfinsternisbegeisterte müssen sich dann wieder ein Weilchen gedulden, denn die nächste totale Mondfinsternis am 6. Marz 2026 ist von Europa aus leider nicht sichtbar. Die nächste vom deutschen Sprachraum aus gut sichtbare totale Mondfinsternis findet erst am Vorabend des Jahreswechsels 2028/29 in den Abendstunden des 31. Dezember 2028 statt. Danach geht es dann Schlag auf Schlag: Weitere totale Mondfinsternisse erwarten uns am 26. Juni 2029 und am 20./21. Dezember 2029.