Explore Science 2016 – Universum Mensch!

23. Juni 2016
Vom 15.-19. Juni fanden in diesem Jahr wieder die naturwissenschaftlichen Erlebnistage Explore Science im Mannheimer Luisenpark statt. Das Haus der Astronomie war wieder mit zwei Stationen dabei: einen für Grundschulkinder und einen für Kinder der Jahrgangsstufe 5-13. Dieses Jahr boten die Mitarbeiter der Station auch sieben einstündige Workshops an.

61 Stationen konnten die Kinder und Jugendliche, vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe rund um das Thema „Universum Mensch!“ ausprobieren. Trotz wechselhaften Wetters nutzten auch viele Familien das Wochenende für einen Besuch.  Die offizielle Besucherzahl lag bei rund 46 000 Besuchern.

Die Station im Grundschulbereich des Parks stand unter dem Titel „Der Mensch greift nach den Sternen!“ und war inhaltlich in das internationale astronomische Bildungsprogramm UNAWE (Universe Awareness) am Haus der Astronomie eingebettet. Die Astronomieschule e. V. (ebenfalls am Haus der Astronomie) war auch erneut unser Kooperationspartner.

An drei Teilstationen konnten die Besucher nachspüren, wie sich der Mensch im Laufe seiner Entwicklung dem Sternenhimmel immer weiter nähert: zunächst lieferten die Bewegungen und Veränderungen der Mond- und Sonnenbahn die Grundlage für unsere heutigen Zeitmaße Tag, Mond und Jahr und somit die ersten verlässlichen Kalendereinträge.

Bei der zweiten Teilstation ging es um die kulturelle Sicht auf den Sternenhimmel, die sich durch die Vielzahl verschiedener Sternbildnamen manifestiert: allein das Sternbild des Großen Wagens erinnert die Menschen je nach ihrer Herkunft an einen Bären, einen Pflug, einen Schöpflöffel, eine Kutsche und noch vieles mehr. Über 1000 Kinder malten im Anschluss an diese Station ihr eigenes Bild in die Sterne des Großen Wagens und erschufen somit ein dickes Explore-Science-Sternenbilderbuch.

An der dritten Teilstation konnten die Kinder feststellen, dass unsere Augen zwar gut, aber bei der Beobachtung von den weit entfernten Sternen nicht gut genug sind. Erst mit Hilfe eines Teleskops konnten die Kinder nun die zuvor im Luisenpark versteckten Sterne betrachten.

In den zwei GS-Workshops mit dem Titel „Der Mensch im Weltraum“ packten zwei Klassen jeweils einen großen Koffer mit den Dingen, die der Mensch im Weltall zum Überleben braucht. Alle waren erstaunt, an was man alles denken muss!

Die Mitmachstation für den Bereich der Sekundarstufen befasste sich unter dem Titel „Der Mensch und der Kosmos“ mit dem nicht immer harmonischen, aber oft befruchtenden Verhältnis zwischen Mensch und Natur bzw. Kosmos. Die Schwerpunkte lagen hierbei auf den Lebensgrundlagen der Menschheit, sowohl auf der Erde als auch im Weltraum.

So erfuhren die Besucher wie man Planeten um ferne Sterne findet und sie nach möglichen Voraussetzungen für Leben analysiert. Modellexperimente dienten dazu, mit eigenen Händen und Augen zu erfassen, wie Forscher der Natur ihre Geheimnisse entlocken. Ein Vakuumexperiment veranschaulichte eindrücklich, wie wichtig die dünne Hülle der Atmosphäre unserer Erde für uns ist. Astronautendummies aus Schokoküssen waren dabei eine große Attraktion, die Viele staunen ließ. Hierbei wurden wir tatkräftig von Schülern der Konrad-Duden-Realschule aus Mannheim unterstützt.

Als Fazit wurde dabei deutlich, dass selbst bis in die ferne Zukunft die Erde unser kosmisches Zuhause bleiben wird. Daher schloss sich nahtlos der zweite große Themenkomplex rund um den Klimawandel an. Einfache Experimente zeigten, wie die verschiedenen Lebensräume, z. B. die Ozeane, auf einen ausgewogenen Energiehaushalt angewiesen sind. Mit Schautafeln wurde gezeigt, dass der Mensch jedoch dabei ist, dieses sensible Gleichgewicht zu verändern. Die Auswirkungen waren für viele Besucher erhellend.

Weitere Themen befassten sich mit der Geschichte der Navigation von den frühesten Techniken bis zum modernen GPS sowie kulturelle Aspekte wie die Herkunft der Sternbilder, der astronomische Hintergrund für verschiedene Kalender sowie historische Kalenderbauten und ihre Funktion. Als Demonstrationsobjekt diente dabei eine Sonnenuhr, die jedoch wegen des Wetters nur selten zum Einsatz kam. Dasselbe gilt für die beiden Fernrohre, die der gefahrlosen Beobachtung der Sonne dienten.

Zusätzlich konnte während fünf Workshops die grundlegende Funktionsweise der Satellitennavigation (GPS, Galileo) vermittelt werden. Die Schüler und Lehrpersonen waren teilweise überrascht, welche Fähigkeiten und Techniken hierfür genutzt werden.

Insgesamt deckte der diesjährige Beitrag des Hauses der Astronomie die Themen ab, mit denen wir uns im Rahmen des Projekts EU Space Awareness befassen. Näheres hierzu erfahren Sie auf unseren Projektseiten.

Gerne erhalten Sie auf Anfrage detaillierte, schriftliche Informationen zu den einzelnen Experimenten.

Wir freuen uns darauf, wenn wir im nächsten Jahr wieder mit astronomischen Mitmachexperimenten bei der Explore Science dabei sein können.

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