Licht auf krummen Wegen

Faszination Astronomie

  • Datum: 18.01.2024
  • Uhrzeit: 19:00
  • Vortragender: Prof. Dr. Joachim Wambsganss
  • Ort: Haus der Astronomie
  • Raum: Klaus-Tschira-Auditorium
  • Gastgeber: Martin Kürster
  • Kontakt: kuerster@mpia.de
Licht auf krummen Wegen
Von Einstein-Ringen, Leuchtenden Bögen und Vierfach-Quasaren

Im Jahre 1915 veröffentlichte Albert Einstein seine Allgemeine Relativitätstheorie. Sie sagt unter anderem voraus, dass Lichtstrahlen durch Schwerkraft abgelenkt werden. Die Messung der Positionsverschiebung von Sternen während einer Sonnenfinsternis im Jahre 1919 war die sensationelle Bestätigung dieser Theorie, sie begründete Einsteins Weltruhm.
In den 1930er Jahren zeigte Einstein, wie ein einzelner Stern als „Gravitationslinse“ wirkt: Wenn „Linse“ und „Quelle“ perfekt hintereinander stehen, sehen wir ein ringförmiges Bild, einen „Einstein-Ring”. Die erste Gravitationslinse wurde 1979 entdeckt, der Doppelquasar Q0957+561. Inzwischen kennen wir viele Doppel- und Vierfachquasare und auch einige Einstein-Ringe. Wenn ganze Galaxienhaufen als Gravitationslinsen wirken, dann verzerren sie Hintergrundgalaxien zu sogenannten „Leuchtenden Bögen“. Im Vortrag werden zunächst einige historische Aspekte gestreift, dann werden verschiedene Gravitationslinsen-Phänomene vorgestellt und mit großartigen Aufnahmen des James-Webb-Weltraumteleskops illustriert.

Schließlich werden faszinierende Anwendungen des Gravitationslinseneffekts präsentiert, wie etwa die Bestimmung der Hubble-Konstanten oder die Suche nach Planeten um andere Sterne.

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