Haus der Astronomie gegründet

Klaus Tschira Stiftung, Max-Planck-Gesellschaft, Universität Heidelberg und Stadt Heidelberg geben die Gründung des Hauses der Astronomie bekannt.

10. Dezember 2008

Ein neuer Stern soll bald in Heidelberg leuchten: Die Klaus Tschira Stiftung und die Max-Planck-Gesellschaft gründen das Haus der Astronomie. Das spektakuläre Gebäude, dessen Form einer Galaxie nachempfunden ist, wird ab dem nächsten Jahr von der Klaus Tschira Stiftung auf dem Königstuhl direkt neben das Max-Planck-Institut für Astronomie gebaut. Betreiber der Einrichtung wird die Max-Planck-Gesellschaft sein. Ab 2011 soll das Haus Schülern und der allgemeinen Öffentlichkeit die Faszination der Astronomie vermitteln.

Planeten, Sterne, Galaxien – seit jeher zieht das Universum mit seinen Geheimnissen die Menschen in ihren Bann. Nicht nur die Astronomen sondern auch Laien interessieren sich für den Kosmos und moderne Weltraumforschung. “Aus diesem Grund bietet die Beschäftigung mit der Astronomie die große Chance, insbesondere junge Menschen für die Naturwissenschaften zu begeistern,” sagt Klaus Tschira. “Mit dem Haus der Astronomie soll eine Brücke geschlagen werden von der aktiven Forschung in die Schulen.”

Seit einigen Jahren fördert die Klaus Tschira Stiftung das Projekt “Wissenschaft in die Schulen! (WiS!)”, in dem das Max-Planck-Institut für Astronomie und die baden-württembergische Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen zusammenarbeiten. Ihr Ziel ist es, über die Vermittlung aktueller Forschungsergebnisse aus der Astronomie Schüler für die Physik zu interessieren. Mit Räumen, in denen Schulklassen unterrichtet und Lehrer fortgebildet werden können, wird dieses Projekt im Haus der Astronomie seine Heimat finden. Ebenso wird dort die Astronomieschule, die zurzeit in der Landessternwarte beheimatet ist, untergebracht werden, sowie die Redaktion der populärwissenschaftlichen Zeitschrift “Sterne und Weltraum”.

Die Klaus Tschira Stiftung wird das Gebäude und dessen technische Einrichtungen finanzieren, die Max-Planck-Gesellschaft die Einrichtung betreiben. Zu den Personalkosten tragen neben diesen Einrichtungen auch die Stadt Heidelberg, das Land Baden-Württemberg und die Universität Heidelberg bei. Darüber hinaus wird die Universität Heidelberg mit ihrem Zentrum für Astronomie Aktivitäten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und Lehrerausbildung einbringen.

Der spektakuläre Entwurf des Darmstädter Architekten Manfred Bernhardt (Architekten Bernhardt + Partner) ist der Form und Dynamik einer Spiralgalaxie nachempfunden. In den Spiralarmen des Gebäudes befinden sich unter anderem speziell ausgestattete Praktikums- und Unterrichtsräume für Schulklassen, aber auch Büros. Das Zentrum der “Galaxie” bildet ein multifunktionaler Hörsaal mit etwa 100 Sitzplätzen, der mit modernster, multimedialer Technik ausgestattet ist. Hier können Bilder und 3D-Visualisierungen, wie sie die Astronomen aus Beobachtungen und Computersimulationen erhalten, eindrucksvoll gezeigt werden. Ein nachhaltiges Energiekonzept nutzt Sonnenenergie und Erdwärme gleichermaßen.

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