Prämierte Beiträge beim OAE-Astrofoto-Wettbewerb
Der Anfang des Jahres angekündigte Astrofoto-Wettbewerb des IAU Office of Astronomy for Education (OAE) ist erfolgreich zu Ende gegangen, nachdem fast 700 Bilder aus 57 Ländern eingegangen sind.
Die prämierten Bilder und Videos, die weiter unten aufgelistet werden, sind nun unter der Lizenz Creative Commons Attribution (CC BY) 4.0 International verfügbar. (Die Urheberrechte an ihren Bildern verbleiben bei den Autor*innen.) Dies erlaubt die freie Nutzung der Bilder, solange sie ordnungsgemäß als Urheber*innen genannt werden (siehe die einzelnen Bilder für die Nennung in der Form Autor*in/IAU OAE). Die Bilder und Videos dienen als freie Lern- und Lehrmaterialien (engl. Open Educational Resources, kurz OER) und werden Lehrenden und Lernenden weltweit zugute kommen.
Der Wettbewerb wurde ins Leben gerufen, um pädagogisch wertvolles Material zu astronomischen Themen zu sammeln, zu denen qualitativ hochwertige Bilder und Videos für Lehrkräfte nicht leicht zugänglich sind. Die Teilnehmer*innen des Wettbewerbs waren aufgefordert, Bilder in zehn verschiedenen Kategorien einzureichen, die als Bereiche identifiziert wurden, die von zusätzlichen Bildungsmaterialien profitieren könnten: Polarlichter (Einzelbilder und Zeitrafferaufnahmen), Kometen, Galileische Monde, die den Jupiter umkreisen (Zeitraffer), Lichtverschmutzung, Meteorschauer, Strichspuren, Halos um Sonne und Mond, totale Mondfinsternisse und Sternfelder.
Alessandra Masi, Gewinnerin des ersten Preises in der Kategorie Totale Mondfinsternisse, erläutert: "Astrofotografie ermöglicht es mir, mich vertieft mit Himmelsphänomenen auseinanderzusetzen. Es ist aufregend, astronomische Ereignisse in der wunderbaren Gegend zu filmen, in der ich lebe, dem Cadore inmitten der Dolomiten, die von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt sind."
Die Beiträge wurden von einer internationalen Jury aus Astrofotograf*innen und Astronomiepädagog*innen bewertet, die nicht nur die ästhetischen und technischen Kriterien, sondern auch den pädagogischen Wert jedes Beitrags für den Unterricht in Grund- und weiterführenden Schulen berücksichtigte. Die drei prämierten Beiträge in jeder Kategorie erhalten Geldpreise in Höhe von 750 €, 500 € und 250 € für den ersten, zweiten bzw. dritten Platz.
Sheila Wiwchar, Gewinnerin des ersten Preises in der Kategorie Halos um Sonne und Mond und des dritten Platzes in der Kategorie Polarlichter (Zeitraffer), ergänzt: "Die Schönheit und das Geheimnisvolle des nächtlichen Himmels einzufangen, ist ein universelles Unterfangen, das für jeden Einzelnen einzigartig ist. Dass ich nicht weiß, was mich erwartet, wenn ich nicht versuche, das Unerwartete zu erwarten, lässt mich immer wieder zu den Sternen hinaufschauen!"
Astronomie ist ein spannendes Thema, um Menschen für Naturwissenschaften und MINT-Fächer (Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik) zu begeistern und ihnen unseren Platz im Universum näher zu bringen. Das im Rahmen dieses Wettbewerbs gesammelte Material ist nun frei verfügbar, um Lehrkräfte, Lernende und alle, die sich für Astronomie interessieren, im Klassenzimmer und überall zu unterstützen.
Die ausgezeichneten Beiträge in jeder Kategorie sind:
Polarlichter (Einzelbilder):
1. Platz: Vielfarbiges Polarlicht auf Island von Marco Migliardi im Namen der Associazione Astronomica Cortina (Italien)
2. Platz: Nordlichtdrache über Ersfjordbotn/Norwegen von Rainer Sparenberg (Deutschland)
3. Platz: Polarlicht über Island von Emanuele Balboni, (Italien)
Kometen:
1. Platz: Die Metamorphose von NEOWISE von Tomáš Slovinský und Petr Horálek (Slovakei)
2. Platz: Komet C/2020F3 (NEOWISE) mit getrenntem Staub- und Gasschweif und grün leuchtender Koma von Dietmar Gutermuth, (Deutschland)
3. Platz: Hallo Komet, wollen wir tanzen? von Robert Barsa (Slovakei)
Lichtverschmutzung:
1. Platz: Sternhimmel über dem Nationalpark Eifel von Dong Han (China)
2. Platz: Wahrheitsgetreues Lichtverschmutzungspanorama von Tomáš Slovinský (Slovakei)
3. Platz: SatellitenkonstSchönheit des Nachthimmels von Torsten Hansen (Deutschland)
Meteorschauer:
1. Platz: Geminiden über China von Dai Jianfeng (China)
2. Platz: Perseiden 2020 über dem Dark Sky Park Poloniny von Tomáš Slovinský (Slovakei)
3. Platz: Geminiden-Sternschnuppen von Hao Yin (China)
Stichspuren:
1. Platz: Ein halber Tag mit Blick auf den Polarstern von Fabrizio Melandri (Italien)
2. Platz: Steinkreise und Sternkreise - Strichspuren über Stonehenge von Till Credner (Deutschland)
3. Platz: Strichspuren und Lava am Ätna im Februar 2021von Dario Giannobile (Italien)
Halos um Sonne und Mond:
1. Platz: Selene trifft den Mond von Sheila Wiwchar (Kanada)
2. Platz: Winterhalos von Thomas Gigl (Deutschland)
3. Platz: Mondbogen und lunares Brockengespenst von Kouji Ohnishi (Japan)
Totae Mondfinsternisse:
1. Platz: Der verfinsterte Mond geht über der Rochetta di Prendera in den Dolomiten unter von Alessandra Masi (Italien)
2. Platz: Die Finsternis zwischen uns von Muhammad Rayhan (Indonesien)
3. Platz: Roter Mond von Daniel Henrion (Frankreich)
Sternfelder:
1. Platz: der Große Wagen im Yellowstone von Alex Conu (Norwegen)
2. Platz: Das Band der Milchstraße über der Wüste Lut im Iran von Amirreza Kamkar (Iran)
3. Platz: Chilenische Sternwarten im Home Office von Robert Barsa (Slovakei)
Galileische Monde:
1. Platz: Jupiter, Io und ihr Schatten von Ralf Burkart (Deutschland)
2. Platz: Jupitermonde von Nicolas Hurez, Paul-Antoine Matrangolo und Carl Pennypacker (USA)
3. Platz: Jupiters Rotation von Vishal Sharma (India)
Polarlichter (Zeitraffervideos):
1. Platz: Bis zum Ende der Welt von Hang Li (China)
2. Platz: Isländische Flüsse aus Licht von Sergio Díaz Ruiz (Spanien)
3. Platz: Unter den Sternen mit Steve von Sheila Wiwchar (Kanada)
Weitere Informationen
Die IAU ist die internationale astronomische Organisation, die mehr als 12.000 aktive Berufsastronom*innen aus mehr als 100 Ländern weltweit vereint. Ihre Aufgabe ist es, die Astronomie in all ihren Aspekten, einschließlich Forschung, Kommunikation, Bildung und Entwicklung, durch internationale Zusammenarbeit zu fördern und zu schützen. Die IAU ist auch die international anerkannte Autorität für die Vergabe von Bezeichnungen für Himmelskörper und deren Oberflächenmerkmale. Die IAU wurde 1919 gegründet und ist der weltweit größte Berufsverband von Astronom*innen.
Das IAU-Büro für Astronomische Bildungsarbeit (engl. IAU Office of Astronomy for Education, kurz OAE) ist im Haus der Astronomie (HdA) untergebracht, das vom Max-Planck-Institut für Astronomie geleitet wird. Die Aufgabe des OAE besteht darin, astronomische Bildungsarbeit an Grund- und weiterführenden Schulen weltweit durch Astronom*innen und Pädagog*innen zu unterstützen und zu koordinieren. Dass die HdA das OAE beherbergt, wurde durch die Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung und der Carl Zeiss Stiftung ermöglicht.
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