Black Lives Matter

9. Juni 2020

Als ein Zentrum für astronomische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sind Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion für uns am Haus der Astronomie unabdingbar. Allerdings sehen wir, dass in dieser Hinsicht sowohl bei uns selbst als auch allgemeiner in der Gemeinschaft derjenigen, die astronomische Forschung und astronomische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit betreiben, noch viel zu tun ist. Wir sehen mit Bestürzung die jüngsten und derzeit prominentesten Beispiele für Rassismus, in Form der Videos und weiterer Informationen, die uns aus den USA erreichen – also aus einem Land, das in der astronomischen Forschung ebenso wie in der Bildungsarbeit eine wichtige Rolle spielt. Black lives matter. Die Gewalt ist dabei nur eine Facette eines tiefer sitzenden, strukturellen Problems. Deutschland hat ebenfalls ein Problem mit strukturellem Rassismus. Dazu gehört auch, dass eine ganze Reihe von Deutschen nicht einmal anerkennen, dass dieses Problem überhaupt real ist.

 

Es ist vergleichsweise einfach, eine Stellungnahme wie diese hier zu veröffentlichen. Wenn wir allerdings nicht auch entsprechend handeln, ist solch eine Erklärung bedeutungslos und letztlich heuchlerisch. Ethnische Minderheiten sind sowohl in der Profi- als auch in der Amateurastronomie stark unterrepräsentiert, und es ist insbesondere an uns als Haus der Astronomie, dazu beizutragen, dass Astronomie für alle inklusiver, vielfältiger und gerechter wird, indem wir der Vielfalt eine Stimme geben, Menschen aus unterrepräsentierten Gruppen, und insbesondere gezielt People of Color und Menschen mit Migrationshintergrund – insbesondere Kinder und Jugendliche – inspirieren und fördern und dabei die westlich geprägten Traditionen in Astronomie und Astrophysik aufbrechen. Bereits in der Vergangenheit haben wir uns mit den Programmen Universe Awareness (UNAWE) und Space Awareness in diesem Bereich engagiert, und insbesondere mit dem neuen IAU Office of Astronomy for Education (OAE) werden wir dies fortsetzen. Als Einzelpersonen nehmen wir uns vor, so zu handeln, wie jeder anständige Mensch handeln sollte: auf Rassismus, den wir miterleben, hinzuweisen, uns für diejenigen einzusetzen, die Rassismuserfahrungen machen, und uns unserer Privilegien bewusst zu werden. Daran wollen wir uns messen lassen.

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