Haus der Astronomie feiert zehnjähriges Jubiläum

27. Juni 2022


Das Haus der Astronomie hat sein zehnjähriges Jubiläum gefeiert. Freunde, Kooperationspartner und Mitarbeiter*innen des HdA fanden sich dazu am vergangenen Freitag, den 24. Juni 2022, im festlich geschmückten Klaus-Tschira-Auditorium des galaxienförmigen Gebäudes ein, um zehn Jahre erfolgreicher Tätigkeit in der astronomischen Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit zu würdigen. Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Henning, den geschäftsführenden Direktor des Max-Planck-Instituts für Astronomie (von dem das HdA rechtlich gesehen ein Teil ist) folgten Grußworte der wichtigsten Partner: der baden-württembergische Wissenschaftsministerin und Vorsitzenden des Stiftungsvorstands der Carl-Zeiss-Stiftung Theresia Bauer, MdL (Video-Grußworte), der baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper (ebenso per Video), des Rektors der Universität Heidelberg Prof. Dr. Dr. h.c. Bernhard Eitel, des Heidelberger Oberbürgermeisters Prof. Dr. Eckart Würzner (ebenfalls Videobotschaft) und des Vizepräsidenten der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Heidelberger Max-Planck-Institut für Kernphysik, Prof. Dr. Klaus Blaum.

Die Klaus Tschira Stiftung, neben der Max-Planck-Gesellschaft Gründerin des Hauses der Astronomie, wurde durch Prof. Dr. Carsten Könneker vertreten, der den Festvortrag mit dem Titel "Von verständlich zu vertrauensbildend: Wissenschaftskommunikation im Wandel" hielt.

Die Vorgeschichte des Hauses der Astronomie, angefangen bei der Gründung der populärwissenschaftlichen Zeitschrift Sterne und Weltraum durch den späteren MPIA-Gründungsdirektor Prof. Dr. Hans Elsässer, ließ Dr. Jakob Staude Revue passieren. Damals war den Wissenschaftlern die von Bundeskanzler Helmut Schmidt vertretene Vorstellung, Öffentlichkeitsarbeit sei eine Bringschuld der Wissenschaft, keineswegs geläufig. In Staudes Zeit als Chefredakteur von Sterne und Weltraum einerseits und Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des MPIA andererseits fällt insbesondere das Projekt "Wissenschaft in die Schulen!", das wichtige Impulse zur Gründung des Hauses der Astronomie lieferte und dort auch heute noch fortgeführt wird.

Der Frage, was das HdA in den zehn Jahren seines Bestehens so besonders gemacht hat, ging Dr. Markus Pössel nach, der Leiter des Hauses der Astronomie. Pössel ließ dabei absichtlich nicht die Vielfalt der Aktivitäten und Angebote Revue passieren, von Lehrerfortbildungen und Workshops für Schulklassen über öffentliche Vorträge, eine Wanderausstellung und wissenschaftliche Visualisierung, sondern konzentrierte sich auf die Erfolgsfaktoren. Pössel sagt: "Entscheidend war, dass sich für das Haus der Astronomie unterschiedliche Partner zusammengetan haben, um eine neue Einrichtung zu schaffen – kein Projekt, das nach einigen Jahren wieder vorbei ist, sondern eine dauerhafte Institution. So konnte hier insbesondere ein Team von Menschen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzen im Bereich astronomischer Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit wachsen."

Eine Reihe der Mitarbeiter*innen kamen direkt im Anschluss zu Wort und stellten ihre persönlichen HdA-Highlights vor: Natalie Fischer erzählte von der Interaktion dreier Astronauten mit Grundschulkindern in einer HdA-Veranstaltung, Dr. Markus Nielbock von Unterrichtsmaterialien zur Weltraumfahrt, die er entwickelt hatte. HdA-Visualisierungsspezialist Dr. Thomas Müller erzählte von einem wissenschaftlichen Visualisierungsprojekt, das es bis ins Finale des Fulldome-Festivals in Jena schaffte, während Dr. Carolin Liefke mit einer spektakulären Luftaufnahme den Bogen zum HdA als "Leuchtturm in der Bildungslandschaft" spannte. PD Dr. Olaf Fischer hob die zahlreichen Menschen hervor, die sich mit Beiträgen an "Wissenschaft in die Schulen!" beteiligt hatten, während Matthias Penselin, einer der vom Kultusministerium für einen Tag in der Woche ans HdA abgeordneten Lehrer, ein besonders spannendes Beobachtungsprojekt vorstellte: Beobachtungen des Asteroiden Apophis via Internet von zwei verschiedenen Standorten, die eine genaue Entfernungsbestimmung erlaubten.

Die Veranstaltung endete mit einer Planetariumsvorführung ("Reise ins Universum") sowie mit einer Präsentation diverser Visualisierungsprojekte von Dr. Thomas Müller in der Planetariumskuppel. Dabei kam die modernisierte Projektionsanlage im Klaus-Tschira-Auditorium zum Einsatz, die im Oktober 2021 mit Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung, der Max-Planck-Gesellschaft und des MPIA beschafft werden konnte.

Die "zehn Jahre Haus der Astronomie" sind dabei von der Eröffnung des spektakulären galaxienförmigen Gebäudes am 16.12.2011 gemessen, das die Klaus Tschira Stiftung als Bauherrin errichtet und zur Eröffnung als Geschenk an die Max-Planck-Gesellschaft übergeben hatte. Die ursprünglich für den 16.12.2021 geplante Jubiläumsfeier wurde aus pandemischen Gründen geschoben und fand jetzt in eher kleinerem Kreis, mit Maskenpflicht und besonders guter Belüftung nachträglich statt.

Musikalisch umrahmt wurde der Abend vom Duo Olaf Schönberg (Altsaxophon) und Daniel Stelter (Gitarre) – mit Astronomiebezug von "Stairway to Heaven" bis "Fly me to the Moon". Durch das Programm führte Natalie Fischer, die als Mitarbeiterin sowohl des HdA als auch der Forscherstation (dem Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung) direkt selbst eine der Kooperationen verkörpert, die zum Erfolg des HdA beitragen. Die Organisation der Veranstaltung lag in den Händen von Sigrid Brümmer und Carmen Müllerthann.

 

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