Amateurastronomie und Schule

Viele astronomische Forschungsinstitute, Planetarien, Volkssternwarten und Amateurgruppen haben das Internationale Jahr der Astronomie 2009 zum Anlaß genommen, neue Wege bei der Öffentlichkeitsarbeit zu gehen. Dabei sind auch die Herausforderungen deutlich geworden, die sich ergeben, wenn Amateur- und Profiastronomen mit Schülern und Lehrern zusammenarbeiten möchten. Immer wieder stellen sich dabei ähnliche grundlegende Fragen:

  • Wie finde ich kompetente und engagierte Ansprechpartner?
  • Wo gibt es Materialien und Ressourcen, die mir weiterhelfen?
  • Wer hat das nötige Know-How zur Lösung meines Problems?
  • Was erwartet mein Gegenüber von mir und was habe ich ihm zu bieten?
  • Wo kann ich mich einbringen?

Das Haus der Astronomie möchte ein Netzwerk von Schulen, Amateuren und Profiastronomen ins Leben rufen, das Kontakte vermitteln sowie den gegenseitigen Erfahrungsaustausch und Kooperationen fördern soll, und das sowohl bundesweit als auch auf lokaler Ebene.

Als Auftaktveranstaltung fand am 20. November 2010 ein Workshop "Amateurastronomie und Schule" statt, über dessen Ergebnisse Sie hier nähere Informationen finden.

Wie geht es nun weiter?

Einen Wunsch, der von Lehrerseite auf unserem ersten Workshop geäußert wurde, würden wir sehr gern verwirklichen, nämlich die Veranstaltung von kleineren, "richtigen" Workshops, auf denen Lehrer und Amateure voneinander lernen und gemeinsam Unterrichtsmaterialien entwickeln können. Dafür bieten sich Themen wie Sonnenbeobachtung, Mond- und Planetenfotografie oder Veränderliche Sterne an.

Das Haus der Astronomie wird außerdem ab sofort Amateurastronomen in zweierlei Form bei Lehrerfortbildungen miteinbinden: Zum einen als "Dozenten" gerade bei praxisbezogenen Teilen, zum anderen als Teilnehmer; wir möchten Interessenten die Möglichkeit geben, als Gasthörer an Lehrerfortbildungen teilzunehmen. Nicht zuletzt sehen wir eine erfolgreiche Teilnahme an Lehrerfortbildungen auch als Möglichkeit der Weiterqualifikation, die – gerade auch gegenüber schulischen Stellen – dokumentiert, dass sich ein Amateurastronom in den Problemkreis "didaktische Vermittlung" eingearbeitet hat.

Weitere Workshops sind in Planung – ob in demselben oder in anderen Formaten, muss sich zeigen. Ausrichter muß dabei auch nicht notwendigerweise das Haus der Astronomie sein. Ein weiterer Aspekt ist die Ausweitung des sich bildenden Netzwerkes auf die professionelle Astronomie. Sowohl für Amateure als auch für Lehrer gibt es hier Anknüpfungspunkte.

Die Vernetzung der Workshopteilnehmer untereinander – und weiterer Interessierter – soll zum einen über bestehende Astronomieforen, zum anderen über eine Mailingliste vorangetrieben werden.

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